Doch fangen wir vorne an

Wie kam es überhaupt dazu, dass sich eine Hand voll Illustrator*innen zusammengerottet haben, um eine Ausstellung zu organisieren? Dazu reisen wir gedanklich in das Jahr 2022. Genauer gesagt in den Oktober. Es ist immer noch angenehm warm. Der Herbst macht sich langsam bemerkbar und mit ihm auch meine Herbstmelancholie. Ich hatte mich vor einem knappen halben Jahr in die Selbständigkeit gestürzt und zusammen mit den vielen neuen Arbeitseindrücken und meinen Hochzeitsvorbereitungen war ich gänzlich ausgelastet. Die Hochzeit war nun vorbei, in der Arbeit spielte sich der Alltag ein und ich war einsam in meinem Büro. Mir fehlte der Austausch mit Gleichgesinnten.

Also beschloss ich mir einen Ruck zu geben und zum Comicbuchclub nach Nürnberg zu radeln. Dieser findet einmal im Monat in den Räumlichkeiten der Frida Kahlo in Stadt. Dort traf ich unter anderen Lena Dirscherl, die mir davon erzählte, dass sie zusammen mit Ingrid eine Ausstellung planen wollte. Doch dann kam Corona dazwischen. Da jetzt aber das Gröbste vorbei sei und man davon ausgehen konnte, dass es auch so bleibt, wollte sie die Idee mit der Ausstellung wieder entstauben und auf die Beine stellen.

Ich musste lachen, denn ich konnte mich an die Whatsapp-Gruppen-Nachricht von Ingrid noch erinnern. Ich hatte damals bereits Interesse angemeldet, aber nichts mehr davon gehört und dachte, es hätte sich erledigt. Motiviert teilte ich Lena mit, dass ich mithelfen wolle und bat darum, mich in das Team mit aufzunehmen.

Es hat ein wenig gedauert, bis wir uns zum ersten mal trafen, aber die Planung nahm dann schnell an Fahrt auf. Was uns gleich zu Beginn bewusst wurde: Die Ausstellung hängt stark von der Wahl des Raums ab. Ist die Location zu weit außerhalb, kommt keiner. Ist sie zu klein, können nur wenige ausstellen. Ist sie zu groß, wird es entweder zu teuer oder es könnte leer wirken.

Aber im Künstlerhaus fanden wir doch relativ schnell einen geeigneten Partner. Unsere Idee, die Werksschau auch zum Netzwerken, Weiter- und Fortbilden zu nutzen, kam bei allen Beteiligten gut an. Wir planten fleißig, überstanden Hürden, luden Illustrator*innen ein und gestalteteten ein buntes Programm.

Am 06.04.2023 um 19 Uhr standen wir dann in einem vollkommen vollen Stockwerk im Glasbau des KunstKulturQuartiers. Direkt am Eingang zur Nürnberger Innenstadt. Ich konnte es kaum glauben. So viele Menschen waren gekommen und das alles "nur" aus Interesse an unserer Arbeit.

Ich möchte mich hier noch einmal für die Unterstützung bedanken, die wir von der Illustratoren Organisation, dem Designverein und der Stadt Nürnberg erhalten haben. Ohne die finanzielle und beratende Hilfe wäre diese Ausstellung nicht möglich gewesen.

Die Ausstellung ist noch bis zum 27.04.2023 geöffnet. Die Öffnungszeiten und Termine für die Workshops, sowie die Vorträge findet ihr auf der Website der Illustrationswerkschau.

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