Was kann man alleine denn schon bewegen?
Das klingt an sich ziemlich entspannt, wenn da eben nicht das Radio wäre. Da ich eigentlich nur Deutschlandfunk höre, weil ich fröhliche Menschen am Morgen nicht ausstehen kann, bekomme ich jeden Tag die geballte Ladung an Elendsnachrichten. Krieg hier, Verfolgung da, Tod und Verderben auf der ganzen Welt.
Hin und wieder sitzt man dann als Zeichner da und denkt sich: „Boah Shit, was mach ich eigentlich hier? Manchen Menschen gehts echt beschissen und ich zeichne irgendwelchen belanglosen Quatsch! Wie könnte ich helfen? Kann ich das überhaupt? Helfen?“ Ja, das kann man. Dieser Meinung war zumindest Fabian Martin. Als er irgendwann die Schnauze voll hatte, wie mit Flüchtlingen im Mittelmeer umgegangen wird, hat er sich kurzer Hand in die Nürnberger Altstadt gesetzt, Porträts gezeichnet und so Geld für die Seenotrettung gesammelt.
Schnellzeichnen um zu Helfen
Ich fand das eine spitzen Aktion und wollte die ganze Zeit schon mal mit Fabian zusammen in die Stadt gehen und helfen. Bis es aber dazu kam, musste noch ein wenig Zeit vergehen. Denn Fabians Projekt, das mittlerweile den Namen „Just for Fund“ bekommen hatte, wurde im Zuge einer Ausschreibung gefördert. So war es ihm möglich, die Aktionen regelmäßiger und professioneller stattfinden zu lassen.
JUST FOR FUND bekam eine eigene Homepage und es wurden Partner-Künstler:innen gesucht. Ich meldete Lea und mich an und so durften wir am 12 Juni in Nürnberg Teil der Aktion sein.
Gemeinsam hatten wir einen wunderbaren Tag, die Sonne schien und wir konnten einen Spendenbetrag von über 400 Euro für den Seebrücke e.V. erzeichnen. Das alles nur mit unseren Porträts. Ich bin froh und dankbar, Teil dieser Spendenaktion gewesen zu sein. Vielen Dank Fabian, dass du so viel Tatendrang an den Tag gelegt hast und die so einsetzt. Es sollte einfach mehr Menschen, wie dich geben.